2789 Riemer

[ Biedermann-Herwig Nr. 2789: [Wiedergabe von Äußerungen Goethes während der Bearbeitung der ersten Cottaschen Gesamtausgabe.]

Erste Rezension von Faust – verbrannt.

Erste Rezension von Wilhelm Meister, wohl 24 Jahre alt, existiert noch irgendwo.

Ideen von Maskenzügen mit Gedichten müssen hier in der Stadt herum zu erfragen sein.

An das Terzett (Diskant, Tenor, Baß) über die Maulfaulheit im Singen.

«Wollt ihr euch erklären, So habt nicht Brei im Maul.»

Dialog über Nicolais Fortsetzung vom Werther ...

Die alte Frau v. Fritsch hat noch Goethes Gelegenheitsgedichte zu Redouten und dergleichen.

Goethe trägt sich noch mit ein paar Tragödien und Komödien.

Wollte auch Schillers Demetrius fortsetzen.

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Hatte auch Lust, ein Gedicht über die Jagd zu schreiben. Durch Humboldts Einwendung abgehalten.

Wollte einmal Herzog Bernhardts Leben beschreiben ...

In Italien hatte er vor: eine Art römischen Festkalender zu schreiben, das heißt die römischen Fesstage, die jetzigen, durchs ganze Jahr zu beschreiben, rein objektiv (ohngefähr wie Moritz es in der Anthusa mit den altrömischen Festen gemacht, nur freilich unzulänglich).

Wollte auch den Vieto übersetzen, kam aber durch Schiller davon ab, der immer gleich, wenn er ein Fremdes bearbeiten wollte, die Sache auf den Kopf stellte und etwas andres draus machte ...

Es liegen noch Szenarien von ihm herum zu diesem und jenem Stücke ...

Bei den Weissagungen des Bakis hatter er zur Absicht, für jeden Tag im Jahr ein solches Distichon zu machen (damit es eine Art von Stechbuch würde).

Machte auf der Reise nach Karlsbad 1808 in Hof das Goldschmiedsliedchen.

«Sie kommt nicht», ein kleines Stück, auf eine Cottrine sich beziehend.

Fing im Dezember 1807 Der Pandora Wiederkunft an.

Im Sommer 1807 diktierte er zu den Wanderjahren von Meister einen ziemlichen Teil.

Dichtete im Dezember 1807 in Jena die 20 Sonette.

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